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Neue Publikation in der Zeitschrift Accounting History
12.08.2021
Die Rechnungslegungsforschung beschäftigt sich nicht nur mit der gegenwärtigen Bilanzierung, ihrer Fortentwicklung, ihren Problemen und Wirkungen. In den vielfältigen Forschungsströmungen, die vor allem international vorzufinden sind, hat auch die „Accounting History“-Forschung eine lange Tradition. Ihr liegt die Überzeugung zugrunde, dass auch die historische Forschung im Bereich der Rechnungslegung zum besseren Verständnis früherer und heutiger Entwicklungen beitragen kann. In dieser Tradition hat Professor Fülbier zu einer historischen Fallstudie zweier Wissenschaftler Stellung genommen, die Originaldokumente der Handelshochschule Leipzig aus der Zeit des Nationalsozialismus analysiert haben, um die ideologische Penetration der damaligen Hochschulpolitik zu untersuchen. Fülbier hat an dieser Stelle viele weitere Facetten für künftige Forschungsfelder aufgezeigt und in dem international renommierten Journal „Accounting History“ eine Debatte initiiert über Universitäten, Studierende, Professoren sowie Forschung und Lehre unter totalitären Bedingungen. Dabei ging es auch um die individuellen Schicksale in dieser Zeit und um „accountability“, also um Aspekte der Rechenschaft auf politisch-institutioneller Ebene, auf beruflich-professioneller und auf einer ganz persönlichen Ebene. Letztlich geht es damit auch um soziologische und ethische Fragen, die immer wieder mehr oder
weniger stark an Aktualität gewinnen, wenn totalitäre Regimes in vielen Ländern (wieder) an Macht gewinnen.
Fülbier, R. U.: Digging deeper: German academics and universities under Nazi tyranny – A comment, in: Accounting History, Vol. 26(3), 2021, pp. 375-385.